Im Barockgarten schließt das Blumenparterre an die Gartenfassade des Schlosses an – prächtig, ornamental und für die Draufsicht von der Terrasse geschaffen. Weniger herrschaftlich, aber mit der gleichen Bewunderung steht der Betrachter am Metznerhäuschen und schaut auf das Blumenbeet.

Gartenbaudirektor Viktor Luster schuf für den Zentralschulgarten ein Parterre im sachlichen Stil der 1920er Jahre. Die Sonnenuhr kam um 1935 hinzu. Vorbild sind die „Reformgärten“ von Zeitgenossen wie Harry Maasz und Leberecht Migge. Sie sahen den Garten als Teil der Wohnung – und auch diese war in den 1920er Jahren auf klare Formen und eine pragmatische Nutzung ausgerichtet.

Klar und pragmatisch wird in der Gartenkunst zu elegant und ausgewogen: Die vier Beete sind in Anlehnung an den Stil der Zeit in polygonalen Pflanzmustern angelegt: Unregelmäßig geformte Teile fügen sich wie im Mosaik zu einem Ganzen. Niedrige Stauden wurden an den Rand des Beetes gesetzt, zur Mitte hin nimmt die Höhenstaffelung zu.

In Ermangelung der Pflanzpläne Viktor Lusters wurden für die Restaurierung der Anlage historische Gartenbücher und Pflanzenkataloge zu Rate gezogen. Die Stauden und Gräser sind Züchtungen der Zeit.

Stationen Botanischer Garten
Bildquelle: Garten- und Friedhofsamt Stadt Bamberg
Plan von Viktor Luster für den Botanischen Garten, um 1925